… das reicht nicht… fünf Brote und zwei Fische… für über 10 000 Menschen… absurd…

Das Evangelium von der wunderbaren Brotvermehrung gehört zu meinen Lieblingsgeschichten aus der Heiligen Schrift.

Da muss man kein Experte sein, kein Betriebswirt und kein Koch: fünf Brote und zwei Fische – zu glauben, dass das für über 10 000 Menschen reicht, geht an der Realität völlig vorbei. Und doch erleben die Apostel etwas, was kaum zu erwarten war. Sie treten aus der menschlichen in die Göttliche Realität ein, die so ganz anders ist als unsere menschliche Vorstellungskraft. Aller Erfahrung zum Trotz bleiben von den fünf Broten und zwei Fischen 12 Körbe voll mit Resten.

In den letzten Jahren haben wir alle erlebt, wie Gewohntes wegbricht oder weggebrochen ist. Auch in den Gemeinden unseres Pastoralbereiches.

Die Kirche in Deutschland verliert Menschen durch den demografischen Wandel und durch gestiegene Austrittszahlen. Und nach vielen Gesprächen mit Menschen unserer Pfarreien dachte ich, wie ähnlich doch unsere Erfahrung mit der Erfahrung der Apostel ist: „Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische hier.“

„Bringt sie mir her!“ – sagt Jesus über die wenigen Gaben. Ein Wagnis des Glaubens!

Damit wir uns auf dieses Wagnis als Kirche, als Gemeinde, als Christen einlassen, brauchen wir Vertrauen auf Gott. Wir brauchen Vertrauen darauf, dass Er aus unserer Armut, etwas Gutes, etwas Großes und Edles macht.

Es gibt nur eine Voraussetzung: egal wie wenig oder wie viel wir haben, wir müssen es zu Jesus bringen; und zwar ALLES!

Ja, Herr, wir haben nur fünf Brote und zwei Fische hier; doch auf Dein Wort hin bringen wir sie zu Dir. Nimm uns an und vermehre in uns den Glauben, die Hoffnung und die Liebe.

Mit österlichen Segensgrüßen

Ihr Kirill Buslov, Kaplan