St. Bernward
St. Bernward ist die katholische Kirche von Lehrte und benannt nach dem Bischof Bernward von Hildesheim. Die Pfarrgemeinde gehört zum Dekanat Hannover im Bistum Hildesheim.
Der rötliche Backsteinbau zeigt deutlich die Spuren seiner mehrstufigen Entstehung. Wer sich von Osten (Feldstraße) nähert, erblickt zunächst die relativ bescheidene Portalfront mit Dachreiter. Erst beim Umschreiten erscheint hinter dem angebauten ehemaligen Pfarrhaus die Gesamtgröße des Baus mit geräumigem Querhaus und Altarraum sowie mehreren Nebenbauten.
Die alte Pfarrkirche des Bauerndorfes Lehrte mit dem Patrozinium des hl. Nikolaus war 1531 lutherisch geworden. Seit dem Anschluss ans Schienennetz 1843 und dem Ausbau zum Eisenbahnknotenpunkt nahm Lehrte eine stürmische industrielle Entwicklung, die auch mehr und mehr katholische Einwohner in die Stadt brachte (1854: 12; 1900: 535). 1889 wurde eine bis heute als Grundschule bestehende St.-Bernward-Schule als Volksschule gegründet.
1894 begann der Bau der Kirche, die im folgenden Jahr auf den Namen des Hildesheimer Bischofs Bernward geweiht wurde. Dabei handelte es sich um eine kleine Hallenkirche in neugotischen Formen – sie ist heute der Eingangs- und Ostteil.
1935 wurde für die weiter angewachsene Pfarrgemeinde ein großer Erweiterungsbau begonnen (geweiht am 21. Mai 1936 durch Bischof Joseph Godehard Machens), der sich an die alte Kapelle nach Westen anschließt und den nüchtern-quadrischen Stil dieser Zeit aufweist.
1960 entstand die Tauf- und Beichtkapelle an der Südseite, 1993 die Sakristei im Norden.
Das Innere ist weiß gekälkt. Den Raumeindruck bestimmt der hohe, weite Mauerbogen mit Schriftband, der zum Altarraum führt. Unter den Bildwerken sind die farbige Muttergottesfigur und das Bernwardsfenster erwähnenswert. Weitere Heiligendarstellungen sind ein Elisabethfenster von 1935 sowie Statuen von Antonius von Padua, Barbara, Judas Thaddäus, Paulus und Petrus.
Die heutige Orgel wurde 2001 durch die Fa. Westfälischer Orgelbau Siegfried Sauer für die Kirche St. Willehad in Bremen-Aumund neu gebaut. Wegen Schließung der Kirche stand diese Orgel 2011 zum Verkauf und konnte von der St.-Bernward-Gemeinde erworben werden. Nach umfangreichen Umbauarbeiten an der Empore wurde sie im Jahr 2013 ohne jede Veränderung in Lehrte aufgebaut und klanglich vor Ort dem Kirchenraum angepasst. Durch den Orgelbauer Johannes Falke und der Beratung von OSV Günther Nörthemann wurden alle Register für Lehrte intoniert. Sie hat 17 Register (bzw. 20 Ranks) auf zwei Manualen und Pedal sowie mechanische Spiel- und Registertraktur.
Der zur Gemeinde gehörende Friedhof liegt direkt hinter der St.-Bernward-Kirche.
Quelle: Wikipedia und Gemeindearchiv